Xing vs LinkedIn: Business Netzwerke im Vergleich

Online Marketing,

Xing ist in der DACH-Region Marktführer im Bereich der Berufsnetzwerke. Doch seit einigen Jahren droht das US-Portal LinkedIn der deutschen Plattform den Rang abzulaufen. Seither kämpfen beide Netzwerk-Giganten um Nutzer und Reichweite. Ob es sich noch lohnt ein Xing Profil anzulegen und ob es wirklich möglich ist mit LinkedIn den Traumjob zu finden, erfahren Sie hier!

# 1 XING – Made in Germany

Das deutsche Portal Xing wurde 2003 von der New Work SE in Hamburg als Plattform für Geschäftsnetzwerke gegründet. Im Jahr 2018 verzeichnete Xing einen Umsatz von 235,1 Millionen Euro. Das Unternehmen New Work SE ist ebenfalls Eigentümer der Marken PreScreen, Kununu, HalloFreelancer und InterNations. Im Januar 2021 verzeichnete Xing 19 Millionen Nutzer aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Xing Logo
Xing
Die Nummer eins der Berufsnetzwerke in der DACH-Region

Mit Xing haben angemeldete Benutzer die Möglichkeit berufliche und private Daten in einem Profil anzulegen. Ein tabellarischer Lebenslauf ermöglicht das Eintragen wichtiger Lebensstationen, wie Studium oder Ausbildung. Die “Über mich”-Seite erlaubt die Ergänzung privater Interessen und individueller Angaben. Ist man auf der Suche nach einem Job oder hat man eine Arbeitsstelle zu vergeben, kann man dies durch das Profil kommunizieren. Kontaktinformationen sind erst sichtbar, wenn man eine Kontaktaufnahme des anfragenden Profils bestätigt wurde. 

Nutzer Zuwachs Xing 2013 - 2020

Quelle: statista

Die Mitgliedschaft ist in zwei Kategorien unterteilt. Mit der kostenlosen Basis-Mitgliedschaft stehen Ihnen, gegenüber der kostenpflichtigen Premium-Version, nur eingeschränkte Funktionalitäten und Suchfunktionen zur Verfügung. Auch Statistiken und Lerninhalte sind nur mit der kostenpflichtigen Version abrufbar. Derzeit kostet eine Premium-Mitgliedschaft bei Xing, abhängig von Laufzeit und Rabattangebot, zwischen 6,36 und 9,95 Euro im Monat. Auf das Jahr gerechnet ergeben sich damit jährliche Kosten von circa 120 Euro.

In den letzten Jahren bemängelten Datenschützer mehrmals die Unübersichtlichkeit der Schutzeinstellungen der persönlichen Daten. Auch Anzeigen, wie „Mitglieder, die meine Kontaktseite kürzlich aufgerufen haben“ oder „Neues aus meinem Netzwerk“ lösten bei Experten und Nutzern gleichermaßen Diskussionen aus. Im April 2019 erfolgte eine Abmahnung von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aufgrund intransparenter Kündigungsoptionen. Hierbei wurde die Online-Kündigung von Premium-Mitgliedschaften bemängelt, die ein Auflösen des Vertrages nur durch eine nochmalige Bestätigung in einer externen E Mail gültig machte. Zudem erhielten ehemalige Mitglieder selbst nach der Kündigung noch in regelmäßigen Abständen Nachrichten und Newsletter von der Plattform.

# 2 LINKEDIN – Rising Star

LinkedIn Logo
LinkedIn
Mit über 16 Millionen Nutzern weltweit ist das internationale Netzwerk auf dem Vormarsch

Das soziale Berufsnetzwerk LinkedIn wurde 2002 in Kalifornien gegründet. Seit 2018 gehört das Unternehmen zum US-Giganten Microsoft. Die internationale Plattform ist in 24 Sprachen verfügbar und zählt über 722 Millionen Nutzer weltweit. Die meisten Anwender befinden sich im europäischen Raum, mit einer Anwenderzahl von über 206 Millionen. Laut dem ersten Quartal für 2021 gibt es insgesamt 16 Millionen angemeldete Benutzer aus der DACH-Region.

Ähnlich wie bei Xing ist es auch hier möglich, unter den Punkten “Berufserfahrung” und “Ausbildung” akademische und berufliche Meilensteine festzulegen. Sie können Unternehmensprofile erstellen und mit Mitgliedern in Kontakt treten. In der “Info” haben Sie die Möglichkeit persönliche Informationen und Absichten darzulegen. Sie können angeben, ob Sie offen für Personalsuche oder Serviceleistungen sind und bekommen entsprechende Inhalte angezeigt. LinkedIn fördert Kommunikation und Austausch der Nutzer und bietet hierfür die Mitgliedschaft und Gründung von Themengruppen an.  Schauen Sie sich zur Erstellung eines optimalen LinkedIn Profils auch gerne unseren Blogartikel “LinkedIn: So können Sie mit Ihrem Profil punkten” an.

Auch LinkedIn unterscheidet zwischen zwei Account-Varianten. Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenlos und besitzt alle grundlegenden Funktionen. Sie können persönliche Accounts und Unternehmensprofile erstellen, Gruppen gründen und beitreten, sowie Nachrichten versenden und empfangen. Die Suchfunktion ist in grundlegenden Zügen vorhanden und Sie können Personen anhand von Namen, Unternehmen und Geotargeting ausfindig machen. Auch Netzwerkstatistiken lassen sich abrufen. Der kostenpflichtige Premiumaccount verfügt darüber hinaus über einen Profilorganizer, der es ermöglicht auch Nichtkontakte in Ordnern zu speichern und zu kategorisieren. Zudem stehen Ihnen erweiterte Suchfunktionen und Netzwerkstatistiken zur Verfügung. Die Kosten für den LinkedIn Premium Essentials-Account betragen 10 Euro im Monat.

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Mehr Informationen

Die Sicherheit der Plattform steht immer wieder in der Kritik. So wurde bekannt, das im Juni 2012 russische Hacker nach einem Angriff auf die LinkedIn-Server die Passwörter von 6,5 Millionen Mitgliedern im Internet veröffentlicht hatten. Im Mai 2016 veröffentlichte die Presse, dass es sich bei dem Datendiebstahl von 2012 sogar um 100 Millionen Passwörter und E-Mail Adressen gehandelt haben soll. Auch die Stiftung Warentest kritisierte LinkedIn aufgrund des Ungleichgewichts an der Rechteverwaltung von Nutzern und Netzwerk. Auch die sogenannten “Einlade-E-Mails”, die über die E-Mail-Accounts von Mitgliedern an Outlook-Kontakte geschickt werden, standen bereits mehrmals in der Kritik. Der Vorwurf für das Verschicken von Spam führte in den USA sogar zu einer Klage gegen das Unternehmen.

# 3 VERGLEICH – Xing vs. LinkedIn

Xing ist aktuell mit 19 Millionen Nutzern immer noch Vorreiter unter den Business-Netzwerken im deutschsprachigen Raum. Doch LinkedIn hat über die Jahre schnell aufgeholt und kann mittlerweile auf 16 Millionen Mitglieder aus der DACH-Region zurückblicken. Vergleicht man die Nutzergruppen, so fällt auf, dass bei LinkedIn Mitglieder aus den Bereichen Senior Management und großer Konzerne stärker vertreten sind. Bei Xing findet sich dagegen ein größerer Anteil an Freiberuflern und Anbietern von Dienstleistungen. Xing arbeitet hierbei eng mit der Schwester-Plattform HalloFreelancer zusammen. Ein großer Unterschied liegt auch in der geografischen Ausrichtung. LinkedIn versteht sich als globale Plattform, während Xing sich bewusst auf die DACH-Region spezialisiert hat. Dies spiegelt sich auch in den Nutzergruppen wider.

LinkedIn Altersstruktur

Xing Altersstruktur

Quelle: all.airt

In der Nutzung unterscheiden sich vor allem die Optionen und Möglichkeiten der kostenlosen Basisversionen. Während in der kostenfreie Variante von LinkedIn alle grundlegenden Einstellungen und Möglichkeiten vorhanden sind, hat Xing die Optionen ihrer “Freemium Variante” im Laufe der Jahre mehr und mehr zurückgefahren. Während mit der Basis-Option von LinkedIn das Verschicken von Anhängen in Nachrichten oder das Einbinden von Videos möglich ist, sind diese Einstellungen bei Xing gesperrt. Die Premiumvariante kostet bei LinkedIn in der günstigsten Ausführung 10 Euro im Monat. Die Option “Essential” von Xing liegt ungefähr im gleichen Rahmen. Diese Preisbedingungen gelten aber nur für Deutschland. Die monatlichen Kosten für einen Xing Premium-Account in Österreich oder der Schweiz können unter Umständen höher ausfallen. Zudem muss man bei Xing mit Zusatzkosten rechnen, wenn man alle Funktionen von Gruppen oder Unternehmensprofilen nutzen möchte. Diese Optionen sind bei LinkedIn kostenfrei enthalten.

Wie bereits erwähnt, fördert und belohnt LinkedIn die Generierung von Content. Es werden dem User verschiedene Möglichkeiten geboten mit anderen Nutzern in Interaktion zu treten. Als Lohn erhalten Sie hierfür eine große, teilweise internationale, Reichweite. So ist LinkedIn heute nicht mehr nur ein reines Berufsnetzwerk, sondern eine Social Media Plattform mit dem gewissen Extra. Als Unternehmen haben Sie mit LinkedIn die Möglichkeit durch Content eine große organische Reichweite zu erzielen. Und das ohne, dass Sie dafür extra Werbung schalten müssen. Bereits mit wenigen Followern auf LinkedIn können Sie Impressionen im 5-6 stelligen Bereich erzielen. Xing ist da etwas konservativer unterwegs. Hier ist es, aufgrund der Spezialisierung auf die DACH-Region, nicht möglich internationale Reichweite durch Content zu generieren. Dennoch macht es gerade diese Eingrenzung möglich nachhaltig einen festen Stamm an Followern und möglichen Kunden aufzubauen, die sich in regionaler Nähe befinden. 

 # 4 FAZIT

Egal ob Xing oder LinkedIn, beide Plattformen können nicht nur dabei helfen die eigene berufliche Zukunft weiter auszubauen, sondern sie bieten auch vielfältige Wertschöpfungspotenziale für Dienstleister und Unternehmer. Spezielle Tools erlauben es bei beiden Anbietern die eigene Marke weiter auszubauen, neue Mitarbeiter zu finden und Leads zu generieren. Sie können aktiv Ihre Jobsuche vorantreiben, Dienstleistungen vermarkten und nützliche Kontakte knüpfen. Berufsnetzwerke haben sich schon längst als modernes Mittel in der Arbeitswelt etabliert.

Xing versus LinkedIn
Konkurrenzkampf
Xing und LinkedIn streiten schon seit einiger Zeit um den obersten Platz der Berufsnetzwerke in der DACH-Region

Auch wenn der Einfluss von LinkedIn in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz in den vergangenen Jahren rasant zugenommen hat, ist Xing momentan noch Vorreiter in Sachen Nutzerzahl und Reichweite innerhalb der DACH-Region. Wir empfehlen daher, wenn Sie unternehmerisch in der deutschsprachigen Region tätig sind, sich auf jeden Fall ein Xing-Profil anzulegen. Sollten Sie darüber hinaus auch den internationalen Markt erobern wollen oder sich auf der Suche nach einer Stelle in einem großen Konzern bemühen, schadet auch eine Anmeldung bei LinkedIn nicht. Sie haben in diesem Artikel viel über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Plattform erfahren. Es ist letztlich keine Abwägung, die nur eine Lösung, beziehungsweise nur ein Netzwerk, als Sieger dastehen lässt. Nutzen Sie die Vorteile beider Plattformen für sich, umso den maximalen Nutzen zu erzielen.

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