Blackout: So einfach lösen Sie kreative Blockaden

Allgemein

Ein Abgabetermin steht ins Haus. Sie blicken auf das leere Textdokument, Schweiß läuft Ihre Stirn herunter und das Herz schlägt Ihnen bis zum Hals? Dann ist die Diagnose eindeutig: Sie leiden unter einer kreativen Blockade! Doch bevor Sie jetzt in Panik verfallen und fluchtartig den Raum verlassen, setzen Sie sich hin und lesen Sie diesen Artikel! Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Tricks wieder aus dem Kreativitätstief herauskommen!

Licht Glühbirne
Kreativität
Ein kreativer Einfall kann erleuchtend sein, doch der Weg dorthin ist oftmals beschwerlich und voller Hindernisse, die es zu überwinden gilt

# 1 BRAINSTORMING – Neue Wege finden

Sie suchen schon seit Stunden händeringend nach geeigneten Formulierungen, doch die Worte wollen nicht aus Ihnen herauskommen? Ihnen kommt es so vor, dass je mehr Sie sich auf einen geeigneten Lösungsansatz konzentrieren, dieser umso weiter in die Ferne rückt? Dieses Phänomen tritt oft in Verbindung mit kreativen Blockaden auf. Strikte Zielorientierung und starre Lösungswegfixierung können zu einer Hemmung des kreativen Potenzials führen. Es gilt: Wer immer auf den gleichen Pfaden entlangläuft, wird nie zu neuen Zielen gelangen. Es ist daher wichtig Gewohnheiten und Rituale abzulegen und neue Ansätze zu erforschen.

Schließen Sie das Textdokument und holen Sie sich ein Blatt Papier. Führen Sie sich die Problemstellung vor Augen und schreiben Sie den Oberbegriff in die Mitte des Blattes. Schreiben Sie nun, ausgehend von diesem Begriff, alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt – so weit hergeholt und irrelevant es Ihnen auch erscheinen mag. Holen Sie gerne einen Arbeitskollegen oder -kollegin dazu und diskutieren Sie über die neuen Lösungswege und Formulierungen. Nicht alles wird richtig und passend sein, aber neue Spuren  wurden gelegt und können im Folgenden weiter erforscht werden.

Brainstorming Startup
Brainstorming
Die Ideenfindung in der Gruppe ist um einiges effektiver und kann Ihnen helfen neue Wege zu beschreiten

Das Brainstorming nach Alex F. Osborn (1939) ist in zwei Phasen unterteilt. Nach der Ideenfindung, gilt es anschließend die Ergebnisse zu sortieren und zu bewerten. Auch hier bringt die Beteiligung von mehreren Personen wieder Vorteile. Außenstehende haben oft einen anderen Blickwinkel auf eine Thematik und können mit kreativen Einwänden punkten. Beim ersten Sortieren werden problemfremde Begriffe entfernt. Anschließend werden, unter Berücksichtigung der fachlichen Tauglichkeit und der Ausgangslage, alle weiteren Begriffe und Formulierungen geprüft. Sie sind auf der Brainstorming-Reise viele neue Wege gegangen. Jetzt ist es wichtig mit diesen neuen Eindrücken wieder nach Hause zurückzukehren.

# 2 BYE BYE – Umfeld wechseln

Reize, die kreative Blockaden auslösen kommen oftmals von Außen. Impulse aus der Umwelt führen zu Verhaltensweisen, die das kreative Potenzial hemmen oder blockieren. Das kann das laute Großraumbüro ebenso sein, wie der unaufgeräumte Arbeitsplatz im Homeoffice. Auch ohne Stressoren kann das tägliche Arbeitsumfeld schnell zur Abnahme der kreativen Leistung führen. Wie schon bei # 1 BRAINSTORMING – Neue Wege finden angedeutet, sind Rituale und Mechanismen nicht förderlich für die Kreativität. Neue Herangehensweisen und Eindrücke können also nicht nur gedankliche Lösungswege, sondern ebenso räumliche Veränderungen betreffen.

Im Normalfall soll man vor seinen Problemen ja nicht davonlaufen, doch hier erteilen wir Ihnen eine Ausnahme! Nehmen Sie Ihre Sachen, schalten Sie Ihren Computer aus und gehen Sie raus. Besuchen Sie einen Ort, der Ihnen gefällt und der Sie inspiriert. Sie müssen auch nicht sofort nach Ihrer Ankunft den Laptop aufklappen und weiterarbeiten. Lassen Sie Ihren Wunschort erstmal auf sich wirken und erleben Sie ihn mit allen Sinnen. Welche Geräusche hören Sie? Welche Gerüche nehmen Sie wahr? Erst wenn Sie sich soweit fühlen, nehmen Sie Ihren Laptop oder Ihren Notizblock zur Hand.

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Tapetenwechsel
Besuchen Sie, auf der Suche nach kreativen Eingebungen, die Orte auf, die Sie entspannen und inspirieren

Selbst wenn Sie Ihren Arbeitsplatz nicht verlassen können, ist es hilfreich den Schreibtisch für eine Zeit hinter sich zu lassen und einen ruhigen und angenehmen Platz im Gebäude zu suchen. Verlassen Sie in der Pause das Umfeld der Betriebskantine und machen Sie einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Nehmen Sie gerne auch Ihre Kollegen mit und versuchen Sie die anstehende Präsentation oder den nicht fertigen Text für kurze Zeit hinter sich zu lassen. Wir können wetten, dass Sie sich bei der Rückkehr schon besser fühlen werden.

# 3 BORDER PATROL – Gedankliche Schranken überwinden

Nicht immer liegt der Auslöser einer kreativen Blockade in den Umweltreizen. Manchmal kann eine Barriere auch ihren Anfang im eigenen Kopf nehmen. Jeder Gedanke und jede Entscheidung wird von uns automatisch bewertet. Diese Bewertung ist geprägt von unserer Erziehung, unserer Bildung und dem Glauben. Dabei werden althergebrachte Entscheidungswege oftmals automatisch als richtig eingestuft, wohingegen innovativen Herangehensweisen im schlimmsten Falle mit negativen Konsequenzen belegt werden.

Junge Licht
Lebenslanges Lernen
Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke aus dem Kindesalter prägen uns für unser weiteres Leben

“Das hat früher schon nicht funktioniert, das wird jetzt auch nicht funktionieren!” Diese Gedankenmuster schleichen sich schnell ein, wenn erste Zweifel an einer neuen Idee entstehen. Die Selbstzensur der eigenen Ideen ist durchaus problematisch, da es für den kreative Prozess wichtig ist, dass sich Gedankenströme ungefiltert, also frei von Bewertungen, entfalten können. Das Urteilen sollte erst später stattfinden. Die Trennung zwischen Ideengenerierung und Ideenbewertung ist daher enorm wichtig.

Doch wie legt man Denkmuster ab, die sich schon seit der Geburt geformt und manifestiert haben? Die schlechte Nachricht: Dieser Prozess ist schwierig und langwierig. Die gute Nachricht: Schon das Bewusstwerden der gedanklichen Schranken hilft diese zu überwinden. Bevor Sie also eine neue Idee verwerfen, gehen Sie in sich und fragen sich, woher die negative Einstellung zu diesem Gedanken herrührt? Sollten Sie keine Antwort finden, behalten Sie die Idee erstmal im Hinterkopf und kommen Sie später darauf zurück. Oftmals ändert sich mit der Zeit auch unsere Perspektive Dinge zu betrachten. 

Als vorbeugende Maßnahme gegen gedankliche Barrieren können Sie sich vornehmen jede Woche etwas neues auszuprobieren. Dies muss kein Fallschirmsprung oder ein Survival-Trip durch die Wüste sein. Sie haben noch nie Indisch gegessen oder waren noch nie in der Oper? Dann nur zu! Probieren Sie es aus und erweitern Sie Ihren Horizont! Je mehr unterschiedliche Eindrücke Sie in Ihrem Leben sammeln, desto offener sind Sie für kreative und innovative Herangehensweisen. Bye, bye Blockade!

# 4 ANGER MANAGEMENT – Frust vermeiden

Sie merken, wie Sie mit jeder Minute wütender auf das blanke Textdokument vor Ihnen starren? Wie Ihre Stimmung zunehmend gereizter wird, als Ihr Chef Sie zum fünften Mal an den nahenden Abgabetermin erinnert? Jetzt mit der Tastatur auf den PC-Monitor, oder noch schlimmer auf Ihren Chef, einzuschlagen ist keine Option! Oder doch? Kommen Zeitdruck und ausbleibende Geistesblitze zusammen, entsteht schnell Frustration. Gerade wenn Sie Ihre Arbeit in der Öffentlichkeit präsentieren sollen, kreisen Ihre Gedanken schnell um mögliche Kritik und Ablehnung von Außen. Dies kann zu einer Lähmung des kreativen Flusses kommen und nicht selten zu Ärger und Frust führen. Hier geht es auch um die versteckte Angst sich selbst und andere zu enttäuschen. Das alles wird nicht selten zu einem Strudel aus negativen Gefühlen, der es Ihnen unmöglich macht einen klaren Gedanken zu fassen.

Gorilla
Frustration
Psychische Spannungen, wie eine nahende Deadline, können sich schnell in Ärger und Frustration umwandeln

Ziehen Sie die Reißleine und schlagen Sie zu! Aber nicht Ihren Monitor und auch nicht Ihren Vorgesetzten! Das könnte unter Umständen teuer werden! Kanalisieren Sie Ihre negative Energie und lassen Sie dieser beim Sport freien Lauf. Boxen eignet sich hierfür sehr gut, aber auch Joggen und Kraftsport sind gute Methoden um negativen Gefühlsballast loszuwerden. Auf der hormonellen Ebene passiert folgendes: Ihr Körper schüttet während des Trainings Dopamin aus. Das Glückshormon führt dazu, dass sich Ihre Laune auf Anhieb verbessert. Nach dem Training steigt Ihr Serotoninspiegel im Blut. Das sogenannte Wohlfühlhormon sorgt für neue Energie und Einklang von Körper und Geist. Nutzen Sie den Serotonin-Schub für sich aus und machen Sie sich neuen Mutes an Ihre Arbeit. Die zuvor erfolgte körperliche Betätigung hat schon dafür gesorgt, dass sich Ihre grauen Zellen wieder in Bewegung setzen. Da schreibt sich der Text fast von selbst! 

Aber auch aktive Entspannung, wie beispielsweise Meditation oder Autogenes Training, haben sich als sehr wirkungsvoll bei der Bekämpfung von Frustration und die, oftmals daraus folgenden, kreativen Blockaden herausgestellt. Der Vorteil ist, dass sich kleine Entspannungsübungen problemlos am Arbeitsplatz durchführen lassen. Richten Sie Ihren Blick nach Innen und lauschen Sie Ihren Empfindungen. Viel zu oft lässt uns die Schnelllebigkeit des Alltags vergessen auf uns selbst zu hören. Nehmen Sie sich, gerade in Stresssituation, die Zeit, um neue Energie zu tanken. Eine Anleitung für einfache Entspannungsübungen am Arbeitsplatz finden Sie in folgendem Video:

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# 5 HELP ME – Um Unterstützung bitten

Nach Kreativitäts-Coach Mark McGuinness gibt es sieben Arten von kreativen Blockaden. Neben den bereits besprochenen Kreativität-Tiefs, die in Zusammenhang mit Umweltreizen und inneren Denkmuster und Emotionen stehen, gibt es auch Blockaden, die aus Kommunikationsproblemen heraufbeschworen werden. Sie fühlen sich für Ihren Auftrag unzureichend gebrieft? Ihr Kunde hat Ihnen gegensätzliche Wunschvorstellungen aufgetragen? Ihr Team hat Sie an dem letzten Projekt-Update nicht beteiligt? Wenn nun auch noch Ihre Handlung gefordert ist, stehen Sie sich unweigerlich vor einem großen Problem.

Nachzufragen oder um Hilfe zu bitten wird schnell als Schwäche angesehen. Doch was haben Sie davon, wenn Sie nicht wissen, was Ihr Kunde nun von Ihnen möchte oder welche Absprachen Ihr Team bereits getroffen hat? Sie haben nun die Wahl sich stillschweigend an Ihre Arbeit zu machen, in der Hoffnung, dass der ersehnte Geistesblitz doch noch kommt, oder Sie nehmen Ihr Telefon zur Hand und springen über Ihren Schatten. Zeigen Sie vor Ihrem Kunden Interesse und äußern Sie Ihre Bedenken ehrlich und aufrichtig. Wir können wetten, dass dieser das zu schätzen weiß! Dies gilt auch für Ihre Kollegen

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Teamwork
Die Zusammenarbeit mit mehreren Personen bringt oftmals auch Konflikte mit sich, daher ist es wichtig auf nachvollziehbare und verständnisvolle Kommunikationsgrundlagen zu achten

Aber Achtung! Das Maß an Kommunikation und Absprachen ist entscheidend. Wenn Sie möchten, dass sich Ihre eigenen kreativen Ideen bilden und entfalten, ist es nicht hilfreich, dass Ihr Kunde oder Kollege Sie im Stundentakt mit neuen Vorschlägen konfrontiert. Zu viele unterschiedliche Meinungen können ebenfalls eine Blockade hervorrufen. Schnell landen Sie wieder bei den gedanklichen Schranken und den Selbstzweifeln. Sie fragen sich, ob man Ihren kreativen Fähigkeiten nicht vertraut und stellen Ihre Eingebungen zunehmend in Frage? Sagen Sie: Stopp! Auch das ist eine Art der Kommunikation. Verlangen Sie die Zeit, die Sie benötigen. In den meisten Fällen geschieht Einmischung unbewusst, deshalb wird Ihnen mit Sicherheit kein Kunde oder Kollege böse sein, wenn Sie um etwas Freiraum bei der Ideenfindung bitten.

FAZIT

Kreative Blockaden haben viele Gesichter und Ursprünge – Und sie können jeden treffen! Viele Blockaden entstehen durch Selbstzweifel, eingefahrene Denkmuster und Lernerfahrungen. Aber auch die Umwelt und ihre Reize spielen unter Umständen einen entscheidende Rolle. Wenn es Sie mal erwischt hat, ist es vor allem wichtig Ruhe zu bewahren. Nehmen Sie Ihr Kreativitätstief nicht als Hindernis, sondern als Herausforderung wahr. Mit unseren Tipps und Ratschlägen geben wir Ihnen ein grundlegendes Repertoire an Handlungsmaßnahmen an die Hand, das Ihnen dabei helfen wird Ihre persönliche Blockade zu überwinden. Treten Sie Ihrer kreativen Blockade aktiv entgegen und gehen Sie gestärkt aus dieser Situation hervor. Wir sind sehr zuversichtlich, dass Ihre nachfolgenden Ideen umso besser werden! Für den Notfall hier nochmal die wichtigsten Tipps auf einem Blick:

Brainstorming

Gehirn
  • Sammeln spontaner Einfälle
  • Orientierung an Oberbegriff
  • Wertungsfreie Ideenfindung
  • Selektion erfolgt erst im zweiten Schritt
  • Hilfe von Mitarbeitern förderlich

Äußere Reize

Location GPS
  • Störfaktoren ermitteln
  • Umgebung wechseln
  • Ort, der Ruhe und Inspiration finden
  • Sich Zeit nehmen
  • Ort mit den Sinnen erkunden

Schranken

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  • Akzeptanz gedanklicher Schranken
  • Trennung von Ideengenerierung und -bewertung
  • Hinterfragen verworfener Ideen
  • Im Alltag neue Erfahrungen sammeln

Frustration

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  • Umfeld wechseln
  • Sport führt zum Abbau negativer Energien
  • Dopamin führt zu Glücksgefühlen
  • Serotoninschub hilft Aufgaben neu anzugehen
  • Entspannungstechniken und Meditation haben ähnliche Effekte

Kommunikation

Sprechblase Icon
  • Trauen Sie sich nachzufragen und um Hilfe zu bitten
  • Seien Sie ehrlich
  • Arbeiten Sie im Team
  • Fordern Sie Ihre Freiräume ein
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